Genderneutrale Sprache in der B2B-Kommunikation

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On Mai 19, 2025

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genderneutrale Sprache im B2B
Warum genderneutrale Sprache im B2B längst mehr ist als ein Trend und wie Unternehmen davon profitieren 

Die Diskussion um genderneutrale Sprache ist seit Jahrzehnten präsent – und zählt noch immer zu den polarisierendsten gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Während vor allem jüngere Menschen das Gendern meist befürworten, lehnt ein Großteil der Bevölkerung – insbesondere konservativ geprägte Gruppen – diese Form der Sprache ab. 

Wenn allgemein vom „Gendern“ gesprochen wird, ist in der Regel gendergerechte oder genderbewusste Sprache gemeint. Im Deutschen dominiert nach wie vor das generische Maskulinum, also die männliche Sprachform, die standardmäßig verwendet wird, selbst wenn es eine weibliche Entsprechung gibt. 

Seit der Einführung der dritten Geschlechtsoption „divers“ im Jahr 2018 hat sich die Debatte weiterentwickelt. Formulierungen wie „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ oder „Kunden und Kundinnen“ bilden lediglich die binären Geschlechter ab. Was ist jedoch mit Personen, die sich keinem dieser Geschlechter zuordnen? Daher rückt zunehmend eine inklusive, genderneutrale Sprache in den Fokus. 

Genderneutrale Sprache im B2B: Relevanz und Realität 

Auch auf internationaler Ebene hat das Thema an Fahrt aufgenommen. Zwar existiert im englischsprachigen Raum keine direkt vergleichbare Debatte, dennoch ist Inklusion dort ebenso stark präsent. Jedoch ist in den USA in jüngster Zeit ein dramatischer Wandel beobachtbar: DEI-Maßnahmen in Behörden wurden abgeschafft und Organisationen, die Fördermittel erhalten, werden auf „illegale“ Diversity-Praktiken überprüft. 

Häufige Kritik am Gendern 

Für die einen ein notwendiger Ausdruck von Gleichberechtigung, für andere eine unnatürliche Sprachveränderung. Kritikpunkte am Gendern gibt es viele: Die Lesbarkeit leide, die Sprache werde künstlich, und es entstehe ein zusätzlicher Zeitaufwand beim Schreiben und Sprechen. Besonders die Sprechpause („Mitarbeiter:innen“) empfinden viele als störend. 

Zudem kann genderneutrale Sprache für Menschen mit geringerer Sprachkompetenz oder für Menschen mit Sehbehinderungen zu Verständlichkeitsproblemen führen – vor allem, wenn Sonderzeichen wie Gendersternchen, Unterstriche oder Doppelpunkte zum Einsatz kommen. 

Braucht es genderneutrale Sprache im B2B wirklich? 

Unsere klare Antwort: Ja – langfristig führt daran kein Weg vorbei. Auch wenn viele Menschen in Deutschland das Gendern (noch) ablehnen, zeigen Studien einen gesellschaftlichen Wandel. Eine repräsentative WDR-Umfrage aus dem Jahr 2022 belegt: Für fast zwei Drittel der Befragten ist gendergerechte Sprache (noch) nebensächlich – aber vor allem für junge Menschen nimmt das Thema an Bedeutung zu. 

Der demografische Wandel macht genderneutrale Sprache in der B2B-Kommunikation zunehmend relevant. Zwar gibt es derzeit keine verbindlichen Regeln für Unternehmen, doch entwickeln viele Organisationen bereits eigene Richtlinien. Wir bei den Lorries haben uns etwa für die Schreibweise mit Doppelpunkt entschieden, wenn es keinen genderneutralen Begriff gibt, wie z.B. Mitarbeitende, Arbeitskräfte o.ä.. 

Vorteile genderneutraler Sprache in der B2B-Kommunikation 

In der Arbeitswelt erleben wir einen Generationenwechsel: Babyboomer gehen in Rente, Millennials und Gen Z übernehmen. Diese neuen Generationen erwarten eine inklusive Kommunikation – genderneutrale Sprache im B2B ist für sie kein „Nice-to-have“, sondern ein Muss. 

Studien zeigen, dass gendergerecht formulierte Stellenausschreibungen mehr Frauen und junge Menschen unter 35 ansprechen. Zudem fördert genderneutrale Sprache ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden willkommen fühlen – unabhängig von Geschlecht oder Identität. 

Unternehmen, die genderneutral kommunizieren, signalisieren Offenheit, Professionalität und Modernität. Auch mögliche Bedenken hinsichtlich SEO konnten wir bislang ausräumen: Unsere Praxis zeigt, dass genderneutrale Formulierungen mit Doppelpunkten das Suchmaschinen-Ranking nicht negativ beeinflussen. 

Fazit: Gendern lohnt sich – gerade im B2B 

Für B2B-Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben wollen, ist genderneutrale Sprache längst keine optionale Spielerei mehr. Wer jetzt beginnt, gendergerecht zu kommunizieren, zeigt Haltung, spricht Talente gezielt an und wird als moderner Arbeitgeber wahrgenommen. 

Denn für die Fachkräfte von morgen ist Gendern kein politisches Statement mehr – sondern selbstverständlich. 

Haben Sie Interesse? Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf!
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